EPI-NO Informationen

Häufige Fragen

Was und wie kann ich mit EPI-NO trainieren?

Die Dehnübungen im Rahmen der Geburtsvorbereitung mit EPI·NO haben zum Ziel, das Risiko von Geburtsverletzungen deutlich zu senken. Die Übungen werden mit einem in die Scheide eingeführten Ballon durchgeführt. Kernstück der verschiedenen Übungen ist das langsame und schonende Dehnen der Beckenbodenmuskeln und des Gewebes im Dammbereich, das durch Aufpumpen des Ballons erreicht wird.

Nach der Geburt können verschiedene Beckenbodenübungen durchgeführt werden, die den Rückbildungsprozess optimal unterstützen. Das Training wird gegen den Widerstand des Ballons durchgeführt. Die Druckanzeige beim EPI·NO Delphine Plus zeigt Ihnen dabei an, ob Sie die richtige Muskulatur trainieren und wie weit Sie im Training fortgeschritten sind. Dies wird auch als Biofeedback bezeichnet.

Weitere Details entnehmen Sie bitte der Gebrauchsanweisung.

Tipps zur Anwendung von EPI-NO

Beginnen Sie damit, den Ballon nur gerade soviel aufzupumpen, dass Sie ihn bequem einführen können. Führen Sie ihn zu etwa 3/4 ein und pumpen Sie ihn zunächst nicht weiter auf. Machen Sie einige Beckenbodenkontraktionen und wieder Entspannungen und beobachten Sie dabei, wie sich die Nadel auf der Druckanzeige bewegt (nur Delphine Plus). Sie werden sehen, wie sich die Nadel bei den Kontraktionen nach oben bewegt, und ebenso, wie sie sich - bei vollkommener Entspannung der Beckenbodenmuskulatur - wieder auf den Ausgangspunkt zurückbewegt. Dies ist wichtig, damit Sie diese Muskelentspannung lernen und sich für den Moment des Durchtritts des Babyköpfchens merken können.

Nachdem Sie dies für einige Minuten geübt haben, ziehen Sie den Ballon ein wenig heraus, so dass er nur noch zur Hälfte eingeführt ist. Beginnen Sie nun den Ballon langsam weiter aufzupumpen (die Anzeigenadel spielt bei diesen Dehnübungen nun keine Rolle mehr) bis Sie ein deutliches Spannungsgefühl spüren. Sie sollten keinesfalls ein Schmerzgefühl haben, sondern ein Gefühl von maximaler Dehnung. Nun können Sie den Ballon mit der anderen Hand in seiner Lage festhalten – oder Sie legen sich ein wenig auf die Seite, die Beine leicht überkreuzt, und halten so den Ballon in seiner Lage. Versuchen Sie, die Spannung und den Ballon für ca. 10 Minuten so zu halten. Der Ballon tendiert natürlich dazu, herauszugleiten, daher müssen Sie ihn aller Regel festhalten. Auch Ihr Partner kann Ihnen beim Halten des Ballons helfen.

Noch ein Tipp hierzu:
Rollen Sie ein gefaltetes Handtuch zu einer Rolle mit ca. 12 cm Durchmesser zusammen und pressen Sie diese Rolle zwischen den Oberschenkeln zusammen, bevor Sie mit dem Aufpumpen beginnen. Auf diese Weise verhindert das Handtuch das Herausgleiten des Ballons. Kreuzen Sie die Beine und halten Sie so den Ballon in der Position. Wenn Sie zum Schluss den Druck auf das Handtuch peu à peu verringern, gleitet der Ballon dann leicht heraus.

Während dieser 10 Minuten entspannen Sie sich, hören am besten Musik, lesen, denken Sie positiv an die Geburt, machen Atemübungen – was immer Sie möchten.

Am Schluss lassen Sie den Ballon langsam herausgleiten. Sie können dann den erreichten Durchmesser mit Hilfe der Mess-Schablone ermitteln.

Worin besteht der Unterschied zwischen EPI-NO Delphine und Delphine Plus?

Plus steht bei EPI·NO Delphine Plus für die Funktion Biofeedback. Technisch verbirgt sich dahinter eine Druckanzeige, die in der Handpumpe integriert ist. Mit Hilfe der Druckanzeige können Sie beim nachgeburtlichen Training erkennen, ob Sie die richtige Muskulatur trainieren und wie weit Sie im Muskeltraining fortgeschritten sind.

Bei EPI·NO Delphine ist eine Handpumpe ohne Druckanzeige eingesetzt. Das verwendete Material ist selbstverständlich Latex-frei.

Auf einen Nenner gebracht: 
EPI·NO Delphine ist das Produkt zur Geburtsvorbereitung.
EPI·NO Delphine Plus ist das Produkt zur optimierten Geburtsvorbereitung und Rückbildung.

Ab wann kann ich EPI-NO benutzen?

Wir empfehlen, mit der Anwendung frühestens 3 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zu beginnen - d.h. in der Regel ab der 38. Schwangerschaftswoche. 

Wie oft und wie lange muss ich trainieren?

1-2 x täglich, ca. 15 - 30 Minuten sind ausreichend - oder alternativ 4-5mal täglich 3-5 Minuten ("Mini-Sessions")

Kann ich EPI-NO schon früher anwenden, um mich noch besser vorzubereiten?

Nach den klinischen Erfahrungen sind drei Wochen Training völlig ausreichend. Hat sich nach wenigen Übungseinheiten eine gewisse Routine eingestellt, werden Sie schnell Fortschritte machen.

Kann ich EPI-NO auch verwenden, wenn bereits eine Dammverletzung vorhanden war?

Fragen Sie bitte in diesem Fall bitte Ihren Gynäkologen. Grundsätzlich wird durch das Training die Muskulatur trainiert und damit die Durchblutung gefördert, dadurch kann vernarbtes Gewebe flexibler und dehnfähiger werden. 

Kann man durch die Anwendung ungewollt vorzeitige Wehen bzw. eine Frühgeburt verursachen?

Nein, mit den Übungen, die 3 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beginnen, kann keine Frühgeburt eingeleitet werden. In der klinischen Studie gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass durch EPI·NO vorzeitige Wehen ausgelöst werden können. 

Besteht die Gefahr einer Infektion ?

In den Studien wurde auch das Infektionsrisiko untersucht. Bei sachgemässer Reinigung und Desinfektion entsprechend der Gebrauchsanweisung ist nicht mit einem erhöhten Infektionsrisiko zu rechnen. 

Kann ich mich beim Training verletzen?

Wichtig ist, dass das Training immer unterhalb der persönlichen Schmerzgrenze durchgeführt wird. Weder in den Studien, noch bei den Anwendungsbeobachtungen von Gynäkologen und Hebammen wurden Verletzungen beim Training festgestellt. Sollten Sie unsicher sein, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Hebamme. Und noch eins - steigern Sie den Ballondurchmesser behutsam und muten Sie sich nicht zuviel zu. 

Wie tief soll ich den Ballon für die Übungen in die Scheide einführen?

Der Ballon wird etwa zur Hälfte in die Scheide eingeführt. Ist der Ballon nicht tief genug eingeführt, dehnt er sich beim Aufpumpen ausserhalb des Körpers aus und der Trainingseffekt geht verloren. Wenn er zu weit eingeführt wird, dehnt er sich innerhalb des Körpers auf - auch dies ist nicht richtig. Sie können den richtigen Mittelweg am besten für sich selbst herausfinden.

Bei kleinen Ballondurchmessern gehen viele Frauen dazu über, die Übungen mit geschlossenen Beinen durchzuführen. Dadurch kann EPI·NO während der Übungen nicht spontan aus der Scheide gleiten.

Gelegentlich kann es vorgekommen, dass der Ballon beim Aufpumpen nach innen rutscht. Leichtes Halten am Schlauchansatz verhindert dies. Sollte es doch einmal geschehen, lassen Sie zunächst durch Öffnen des Ventils die Luft aus dem Ballon - anschließend können Sie ihn sehr leicht wieder herausziehen

Versuchen Sie bei den Übungen locker zu bleiben; die Erfahrungen zeigen, dass sich nach etwa drei Übungseinheiten eine gewisse Routine einstellt.

Kann EPI-NO auch zum Rückbildungs- und Beckenbodentraining angewendet werden?

EPI·NO Delphine Plus ist der ideale Begleiter in der Rückbildungsphase. Das Beckenbodentraining wird dabei gegen den Widerstand des Ballons durchgeführt. Die Druckanzeige beim EPI·NO Delphine Plus zeigt Ihnen dabei an, ob Sie die richtige Muskulatur trainieren und wie weit Sie im Training fortgeschritten sind. Dies ist die sogenannte Biofeedback-Funktion des Delphine Plus.

EPI-NO Delphine ist aufgrund der fehlenden Druckanzeige hierzu nicht so gut geeignet wie EPI-NO Delphine Plus.

Entfällt durch das Training die Damm-Massage oder der Geburtsvorbereitungskurs?

Ein Geburtsvorbereitungskurs unter Anleitung einer qualifizierten Hebamme ist in jedem Fall zu empfehlen. Dort erfahren Sie wichtige Dinge über die Geburt im Allgemeinen.

EPI·NO hat sich zwar als sehr wirkungsvolle Methode für die Vermeidung von Dammverletzungen erwiesen, eine Damm-Massage ist aber in jedem Fall eine sinnvolle Ergänzung.

Wann sollte ich EPI-NO nicht anwenden?

EPI-NO Delphine und Delphine Plus dürfen Sie nicht anwenden:

Bei ungewöhnlicher Lage des Kindes bzw. bei Befundrisiken, die eine vaginale Entbindung unmöglich machen. (z.B. Placenta praevia)

Bei Gefahr einer Infektion durch aufsteigende Keime (z.B. vorzeitiger Blasensprung, Scheideninfektion)

Bei nicht abgeheilten Verletzungen im Genitalbereich

Unter Einfluss von Alkohol und Drogen

Bei vaginalen Blutungen

Bei bösartigen Erkrankungen im Genitalbereich (z.B. Gebärmutterhalskrebs)

Kann ich EPI-NO auch an meine Freundin weitergeben ?

EPI-NO Delphine und Delphine Plus sind als 'single user device' nach dem MPG zugelassen. Sie sind auf 5 Jahre Haltbarkeit und für die Benutzung von 2 Schwangerschaften getestet.

Herstellerangabe, Tecsana GmbH:

Die Geräteteile können nicht klinisch und damit völlig keimfrei sterilisiert werden. Für EPI-NO Delphine oder Delphine Plus gibt es daher auch keine Ersatzteile/Austauschballons, denn nach dem deutschen Medizinproduktgesetz dürfen wir für die Geräte zur Geburtsvorbereitung weder Ersatzteile herstellen noch verkaufen, weil theoretisch ein Weiterverleihen von Gebrauchtgeräten mit Ersatzteilen die Gefahr einer Keimübertragung von Frau zu Frau in sich birgt.

Wir stellen Medizinprodukte her und tragen dafür die Verantwortung - daher haben wir uns auch an die strengen Vorgaben der Medizinproduktgesetze zu halten. Diese machen auch Sinn, nachdem Keiminfektionen während der Schwangerschaft ein ernstzunehmendes Risiko darstellen. Die Gefährdung durch Keiminfektion betrifft in erster Linie das Ungeborene - nicht die Schwangere. Wenn wir dem Wunsch nachkämen, Erstazteile zu liefern, passiert unter Umständen genau das, was nicht passieren soll: Die Schwangeren verwenden ein Gerät, das Keime übertragen könnte. Nichts rechtfertigt dieses Risiko.

Um das Risiko einer Keimverschleppung von zu vermeiden, sollten Sie Ihr EPI-NO keinesfalls verleihen oder weitergeben.

Wird die Scheide durch das Training unerwünscht dauerhaft geweitet?

Nein - im Gegenteil: "Ausleiern" - dies ist offenbar die häufigste Einrede, darum hier etwas mehr Raum zur Erklärung: Die Muskeln des Beckenbodens sind beim Menschen aus unzähligen mikroskopisch kleinen Muskelfibrillen zusammengesetzt. Diese Fibrillen gleiten bei der Kontraktion des Muskels ineinander mithilfe zweier Substanzen Aktin und Myosin, im Uterus sind es Titin und Nebulin. Dieses Gleiten funktioniert jedoch nur, wenn die Fibrillen behutsam trainiert werden, also unversehrt bleiben. Werden aber, z.B. bei einer Geburt, die Muskeln des Beckenbodens, wie musculus sphinkter ani externus und ani internus, musculus pubococcygeus, musculus bulbocavernosus und musculus levator ani innerhalb von 20 oder 30 Minuten über 300 Prozent gereckt, so entstehen Microtraumen, die in kürzester Zeit zu Micronarben werden, und dann das Zurückgleiten der Fibrillen verhindern.

Hinzu kommt noch die gefährliche und folgenschwere Zerrung des Nervus pudendus, der ungeschützt durch das gesamte Becken verläuft und für die Innervierung von Blasen- und Darmausgang zuständig ist. Eine irreversible Schädigung eines Nervs tritt schon dann auf, wenn er über 10% seiner Länge gedehnt wird! Daraus resultieren dann die unter Spätmorbidität zusammengefassten Probleme wie Harninkontinenz, Descensus Vaginae, Descensus Uteri und schließlich ein Prolaps.

300 Prozent Reckung und Dehnung der Beckenbodenmuskulatur tritt dann ein, wenn die Scheide beim Durchtritt des Köpfchens um das Dreifache gedehnt wird, also von einem normalen Durchmesser von 3 cm auf fast 10 cm.

Dass dies ohne ein mechanisches Vortraining zu Verletzungen, auch unsichtbaren und unter der Haut liegenden, führen kann, liegt auf der Hand.

Fragen & Hilfe:

Wir beraten Sie gerne unter Telefon:
+41 (0) 52-3547788
  oder senden Sie uns eine E-mail.

Exklusiv-Vertrieb Schweiz

EPI-NO ist ein Produkt der Tecsana GmbH, München.

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